Der Ausdruck umfasst nichts anderes als ein sog. Einklemmen der Hüfte, welches dem Betroffenen Schmerzen verursacht. Einklemmen können dabei die Gelenklippe, Verknöcherungen, der Knorpel, Narben und in seltenen Fällen auch das kleine Hüftband. Dadurch ist nicht immer eindeutig, wo die Ursache des Schmerzes liegt. Die Schmerzen können vielfältiger Natur sein: klemmen, stechen, dumpfe Beschwerden. Und das Problem dabei: Sie können nicht eindeutig lokalisiert werden.
Grundsätzlich gibt es zwei Formen des Impingements: das Camund das Pincer-Impingement. Ich arbeite mit einer zusätzlichen Form, die nicht unbedingt mit den zwei anderen einhergeht: das traumatische Impingement. Hierbei handelt es sich um eine rein unfallbedingte Verletzung der Gelenklippe, das heisst um eine traumatische Labrumruptur bei einer sonst völlig normalen Hüfte. Wird diese frühzeitig erkannt, kann das Labrum heute arthroskopisch (vgl. Kap. 3) genäht werden. Ist die Hüfte wieder ausgeheilt, ist sie damit „wirklich geheilt“. Konkret: Es besteht insbesondere kein Risiko für eine verfrühte Abnützung resp. Arthrose.
Ein unbedeutender Unfall steht häufig am Anfang
Gerade bei aktiven Sportlern, insbesondere bei Fussballern und Eishockeyspielern, ist eine starke Belastung und damit Abnützung der Hüfte sehr oft gesehen – gerade auch in jungen Jahren.
Doch sind Sportler zum einen an einen gewissen Schmerz gewohnt, zum andern wird die Diagnose Hüft-Impingement auch heute noch von vielen Ärzten – auch von Sportärzten – schlichtweg nicht erkannt. Die Behandlung erfolgt häufig als sog. „Abduktorenzerrung“, „weiche Leiste“, Leistenbruch, aber auch ganz abenteuerliche Geschichten sind leider nicht selten. So haben wir schon mehrfach Frauen gesehen, bei denen gar ein Eierstock entfernt wurde – ohne positive Auswirkungen auf die Hüftschmerzen.
Eine frühe korrekte Behandlung ist wichtig
Doch gerade bei unfallbedingten Einrissen der Gelenklippe an der Hüfte ist eine frühe arthroskopische Behandlung zwingend notwendig, um weitere Schäden und insbesondere die Entstehung einer Arthrose zu verhindern. Offene Eingriffe sollten in dieser Situation unter allen Umständen vermieden werden.